Dienstag, 19. Februar 2013

Auckland & Unitec

Nach der Landung gehts sofort nach Auckland Downtown wo ich mein restliches Gepäck abhole. Alles da, alles gut. Mit dem Bus dauerts von hier aus eine knappe halbe Stunde zur Unitec. Im Wohnheim kommt zunächst leichte Ernüchterung, der Standard der guten Hostel kann locker mithalten. Das Schlafzimmer des 2er Apartments liegt im Erdgeschoss mit prima Ausblick auf den Parkplatz und andersrum, darum zögere ich nicht lange und lasse mich verlegen. Die Angestellten im Wohnheim sind einfach nur verplant und alles dauert eine gefühlte Ewigkeit. Schließlich gelingt mein Vorhaben und ich habe nun ein 4er Apartment bezogen - mit Blick ins Grüne und inzwischen einem Deutschen und einer Österreicherin als Flatmates. Die ersten Tage steht Organisatorisches und die Erkundung von Campus und Umgebung im Vordergrund. Der nächste Strand samt Surfverleih ist noch eben so fußläufig, eine Gym befindet sich direkt auf dem Campus. Dieser ist sehr weitläufig und grün, ideal zum morgendlichen Joggen. Die Innenstadt Aucklands ist mit ihrem internationalen Flair ganz nach meinem Geschmack, die Parks und Häfen bieten reichlich Gelegenheit zum Sonnen und Entspannen. Manch einer muss sich allerdings erst an die überwältigende Mehrheit Asiaten gewöhnen ;) Morgen gibts den Stundenplan, nächste Woche startet das Studium :)










Sonntag, 17. Februar 2013

Christchurch to Auckland

Am Mittwoch schließt sich der Kreis meiner knapp zweiwöchigen Reise auf der Südinsel wieder in Christchurch. Diesmal nutze ich die Gelegenheit das Zentrum am Abend zu Fuß zu erkunden. Als die Lichter der Stadt erleuchten bleibt das Viertel rund um die Kathedrale schwarz, ein merkwürdiger Anblick. Ich stoße auf die neue und im Aufbau befindlich Einkaufsstraße - diese ist noch nicht einmal halb so groß wie in Neuwied, und Christchurch hat knapp vierhunderttausend Einwohner. Just am 15. Februar, meinem Abflugtag, wird hier außerdem eine große Ausstellung über das Erdbeben 2011 eröffnen. Den Folgetag verbringe ich mit einem netten Spanier an den Stränden Sumner und Taylors Mistake, genau hier befand sich das Epizentrum etwa 10 Kilometer unter der Erdoberfläche. Die Hinfahrt führt uns an abgerutschten Abhängen vorbei, hier ließ das Beben Häuser in der Mitte durchreißen und abstürzen. Entlang der Straße stehen aus Sicherheitsgrünen überall große Schiffscontainer, die häufig improvisierte Verkehrsführung ist chaotisch. Ein wenig weiter sieht alles wieder normal aus, eine Stadt der Kontraste. Am Freitagmorgen geht es zurück nach Auckland!







Freitag, 15. Februar 2013

Lake Tekapo to Christchurch

Genau in der Mitte der Strecke zwischen Queenstown und Christchurch liegt der Lake Tekapo. Der Ort ist winzig, die Atmosphäre am See riesig. Winzige Felssedimente, abgetragen von den zahlreichen Gletschern, reflektieren das Licht und färben das Wasser türkisblau. Dazu das fantastische Bergpanorama und beste Aussicht auf den Mount Cook, mit knapp viertausend Metern höchster Berg Neuseelands. Kein Wunder dass hier in der kleinen "Church of the Good Shepherd" beinahe täglich geheiratet wird. Ich nutze den Tag grüßtenteils zum Relaxen und abends zum Sterne beobachten, der Himmel ist in dieser Gegend besonders klar. Mit etwas Glück kann man hier sogar regelmäßig Südlichter sehen, diesbezüglich habe ich heute jedoch keins. Halb so schlimm ;)







Queenstown to Lake Tekapo

Am 20ten nach Queenstown, fantastisch! :) Besser bekannt als "Adventure Capital of the World" gilt hier insgeheim die Regel, während des Aufenthaltes wenigstens einen Sprung zu wagen. Hierfür suche ich mir am Nachmittag des 10. Februars den Nevis Highwire Bungy aus. Er befindet sich etwas außerhalb Queenstowns in den Southern Alps - wir erreichen die Station erst nach vierzigminütiger Fahrt mit einem für Personentransport umgebauten Allrad-LKW. Zwischendurch wird ein Großteil bei der 43 Meter hohen Karawau Bridge rausgelassen - nicht ohne ein müdes Lächeln der im Fahrzeug Verbleibenden zu ernten ;) Als wir endlich die weit über einem Canyon hängende Absprungplattform erblicken verschlägt es uns kurz die Sprache - dann macht sich bei allen riesige Vorfreude breit. Mit einer kleinen Gondel und einer handvoll Kollegen (immerhin ist eine Frau dabei, Asiatin!) fahren wir auf die Plattform. Wir springen nacheinander, bald bin ich dran. Die Sonne kommt raus, perfekt. Der 134-Meter-Sprung ist der Wahnsinn - nach einem kurzem Augenblick in der Schwebe fliege ich irre schnell auf den Boden zu, mein Blickfeld wird leicht verzerrt. Solch ein freier Fall beschert ein irres Körpergefühl - wieder oben angekommen bin ich komischerweise nicht sicher was gerade überhaupt passiert ist, breit grinsend weiß ich einzig dass ich zu gerne nochmal springen würde. Einige Stunden sollte der Rauschzustand anhalten, abends entspanne ich beim Sonnenuntergang am Ufer des Lake Wakapitu. Dieser grenzt direkt an die kleine aber feine Innenstadt mit ihren unzähligen Bars und Cafés. Am Montag fahren wir zu den bizarren Fiordlandschaften an der Westküste und machen eine Bootstour im Milford Sound, hier sagen die Bilder definitiv mehr als tausend Worte.

Achja, was sollte man über Queenstown noch wissen? Das Leben in Queenstown ist in etwa so teuer wie in Sydney, als ausgezeichnetes Skigebiet zieht es ganzjährig Touristen aus aller Welt an, der Lake Wakapitu ist ganze 400 Meter tief und daher auch im Sommer ziemlich kalt, saukalt. Außerdem liegt es auf etwa 45 Grad südlicher Breite - noch südlicher leben auf der ganzen Welt nur etwa 1 Millionen Menschen. Aber für mich zählte da eigentlich nur der Adrenalinkick, definitiv mein bisher abgefahrenster Geburtstag!










Sonntag, 10. Februar 2013

Nevis!






Wanaka to Queenstown

Viele Kiwis sagen Wanaka sei die kleine Schwester Queenstowns, trotz seines Aufstrebens hat es jedoch bei weitem noch nicht dessen trendiges Image erlangt. Stattdessen ist der Ort in toller Lage am riesigen Lake Wanaka angenehm relaxt und lädt zum Verweilen in den zahlreichen kleinen Geschäften entlang der Promenade ein. Als ich in einem Buchladen die Autobiografie von Bear Grylls kaufe erfahre ich dass der Extremsportler und Survivalguru just diese Woche für einen längeren Zeitraum nach Wanaka gekommen ist, Zufälle gibts! Da er sich mitsamt umfassender Crew in einem Luxusresort niedergelassen hat ist wohl bald mit einer neuen Neuseelandepisode zu rechnen ;) Am Abend merke ich erstmals dass Backpacking auf Dauer ganz schön anstrengend werden kann und freue mich bereits auf meinen zweitägigen Aufenthalt in Queenstown inklusive Bungyjumping in den Southern Alps!


Samstag, 9. Februar 2013

Franz Josef to Wanaka

Die Fahrt durch die Regenwälder des Westlands ist alleine schon ein Highlight für sich. Nach einem Zwischenstopp bei den Pancake Rocks im Paparoa National Park kommen wir am frühen Nachmittag in Franz Josef an und starten schon bald unsere Gletschertour auf dem Fox Glacier. Hier fallen im Jahr um die 10.000 mm Regen (Vergleich Neuwied: 700 mm) bzw umgerechnet über 40 Meter Schnee, doch heute spielt das Wetter abermals mit und es bleibt bei reichlich Bewölkung. Die Konstellation von Regenwald und Gletscher ist weltweit einzigartig und so ahne ich bereits früh dass sich die Ausgaben für einen Guide durch das Gletschertal hindurch hoch bis aufs Eis definitiv gelohnt haben. Ausgerüstet mit Hikingboots und Eiskrallen sind wir über vier Stunden unterwegs und ich nutze die Gelegenheit eine Flasche neuseeländisches Gletschereiswasser abzufüllen. Zurück im Ort nehme ich noch ein entspannendes Bad im Hot Spa des "Chateau Franz" ;)


Greymouth to Franz Josef

Die Fahrt von Nelson nach Greymouth zieht sich über einen halben Tag. Der Ort selber hat neben einer schönen Aussicht recht wenig zu bieten und so beschließe ich nur eine Nacht zu bleiben. Die verbringe ich im bisher besten und außergewöhnlichsten Hostel, überall wo man nur hinsieht geschmackvolle bis makabere Kunstwerke, teils im traditionellen Maori-Stil. Im Garten liegen Kajaks bereit sodass ich mit einem weiteren Deutschen (17. Bundesland?) eine Tour im Sonnenuntergang mache. Am nächsten Morgen sollte ich beharrlich meinen Wecker ignorieren, verschlafen und um ein Haar den Anschlussbus nach Franz Josef verpassen. Zum Glück springt ein netter Kollege vom Hostel spontan in seinen Geländewagen und wir fahren mit einem Affenzahn dem bereits den Ort verlassenden Bus entgegen ;)


Mittwoch, 6. Februar 2013

Nelson to Greymouth

So rasch wie das Regenwetter gekommen war wich es noch auf der Fahrt nach Nelson strahlendem Sonnenschein, vor Ort angekommen habe ich mir dann eine absolute Toplocation herauspicken können. Das gehobene Hostel liegt direkt am Park und gleichzeitig nahe der Ortsmitte, während ich diesen Eintrag verfasse sitze ich bei feinster Livemusik (Kiwi Raggae!) aus der hauseigenen Café-Bar auf meinem Balkon und lasse entspannt den Abend ausklingen ;) Dasselbe Café bietet übrigens einen riesigen und wirklich rekordverdächtig schmeckenden Veggieburger an - alles in allem also beste Voraussetzungen für meinen zweitägigen Aufenthalt. Dienstag hielt ich mich im beschaulichen Nelson auf, heute ging es endlich in den Abel Tasman Nationalpark. Es war schier unglaublich, die Schönheit Neuseelands an diesem Fleckchen Erde ist kaum in Worte zu fassen. Die üppige und von Farnpalmen geprägte Vegetation trifft auf unvergleichlich goldgelbe Strände und türkisblaues bis smaragdgrünes Wasser. Zahlreiche Flüsschen durchziehen die hügelige Küstenlandschaft, zu deren Plätschern mischen sich die Geräusche exotischer Vögel und Insekten. Es hat angenehme 22° und eine leichte Brise sodass unser sich etwa 12 km entlang der Küste schlängelnder Wanderweg einfach nur Spaß macht. Natürlich darf auch das Schwimmen und Sonnen an den mitunter erstaunlich einsamen Stränden nicht fehlen ;) Definitiv der bisher beste Tag auf der Südinsel! Liebe Grüße ins inzwischen wieder verschneite Deutschland!

Kaikoura to Nelson

In Kaikoura haben wir leider weniger Glück mit dem Wetter. Es ist bewölkt und regnet zwischendurch immer mal wieder - liquid sunshine, wie die stets gut gelaunten Kiwis sagen ;) Mit zwei jungen deutschen Berufsaussteigern auf Sinnsuche - er Investmentbanker, sie Steuerberaterin - geht es auf Wanderung entlang der rauen Ostküste. Ein paar Snacks und zahlreiche amüsante Gespräche später stoßen wir auf eine Seelöwenkolonie. Wir kommen ganz nah an die Tiere ran, näher dran sind nur die eifrig bis dreist drauflosknipsenden Asiaten. Die Touris halten sich jedoch angenehm in Grenzen. Aufgrund erster Erschöpfungszustände seitens der Endzwanziger setze ich den Weg ab hier alleine fort und stoße später auf eine noch weitaus größere Kolonie sowie einige Albatrosse. Abends tretscht es richtig los und es gibt noch eine von einem Aussie in NZL nach original italienischen Rezept gebackene Pizza, yummy!

Montag, 4. Februar 2013

Christchurch to Kaikoura

Die Hostel in Christchurch sind völlig überbucht. Mit Glück finde ich noch einen Platz im The Old Countryhouse - zuerst skeptisch wurde ich dann aber äußerst positiv überrascht, die schöne Anlage mit Garten bietet (eigentlich) reichlich Gelegenheit das Sommerwetter zu genießen. Völlig übermüdet halte ich jedoch eine halbtägige Siesta und sehe mir erst am Abend die nähere Umgebung an. Christchurch ist immer noch unerwartet krass vom schweren Erdbeben im Februar 2011 gezeichnet. Ein riesiger Bereich rund um die zerstörte Kathedrale ist unzugänglich, zahlreiche Grundstücke liegen einfach brach und einige Läden sind immer noch dicht. Der Boden soll stellenweise so unstabil sein, dass er vielleicht nie wieder bebaut werden kann. Ein wenig außerhalb des Zentrums gehe ich durch eine Seitenstraße deren Gehsteig zwei bis drei handbreit von der Fahrbahn weg und nach oben geschoben wurde, Straßenlaternen und Strommasten hängen schief - als wäre es erst gestern geschehen. Von anderen Backpackern erfahre ich dass es auch jetzt noch regelmäßig bebt, vor zwei Tagen hatte es angeblich erst wieder ein 4.7er ohne nennenswerte Folgen. Abgesehen davon versprüht die Stadt mit ihrem irgendwie kalifornischen Flair dennoch einen besonderen Charme und so verbringen wir den Sonntag in den weitläufigen und exotischen Botanic Gardens sowie mit dem Kajak auf dem Avon River. Am frühen Montag Morgen geht es dann weiter nach Kaikoura!

Sonntag, 3. Februar 2013

Singapore to Christchurch

Die Zwischenstopp in Singapur war fantastisch! Dienstag ging es nach einem Besuch im Nationalmuseum zum Entspannen in die Parks und Gärten der Stadt. Es ist wirklich eindrucksvoll wie grün und modern zugleich eine solch riesige Metropole sein kann. Dabei stolperten wir ebenfalls über die exzellente Singapore Management University und ich musste sogleich an meinen Master denken.. aber alles zu seiner Zeit ;) Am Abend machten wir uns auf den Weg ins Zentrum und wurden Zeuge zweier spektakulärer Lightshows vor der Kulisse der Skyline Singapurs. Wow! Den darauffolgenden Tag verbrachte ich zunächst auf einer traumhaften Tropeninsel, Sentosa Island. Aber statt den schützenden Schatten einer der zahlreichen Palmen aufzusuchen gab ich mich zu unbedacht ganz der herrlichen Äquatorsonne hin. Wenige Stunden später staunte ich nicht schlecht welch wahnwitzigen Farbkontrast die menschliche Haut doch annehmen kann. Immerhin zeichneten mich fortan die Nationalfarben Singapurs rot-weiß.. wenngleich dies auch ein recht schwacher Trost sein mag. Der Abend führte uns abermals ins schillernde Zentrum, diesmal in die luxuriöse Bar Sky on 57. Sie befindet sich auf der riesigen Dachterrasse des brandneuen Marina Bay Sands - ein architektonisches Meisterwerk mit drei Türmen. Der Eintritt war frei sodass wir uns einen Drink für schlappe 25 $ gönnten. Der Ausblick und die fesselnde Atmosphäre waren es wert! Ein toller Ausklang meines Aufenthaltes, ich komme bestimmt wieder :)

Über Brisbane ging es nun weiter nach Auckland. "Welcome to a land where fantasy comes to life" werden wir mitunter leicht verwirrten Jetlagleidenden auf Bannern im aufwendig  gestalteten Auckland International Airport sogleich begrüßt. Endlich angekommen hieß es erst einmal Geduld aufbringen - die Kiwis möchten die Einschleppung fremder Tier- & Pflanzenarten um jeden Preis vermeiden. So wurden insbesondere meine Trekkingschuhe kritisch beäugt und deren Profil genau unter die Lupe genommen, könnten doch Erdkrumen und damit Pflanzensamen oder Krankheitserreger an ihnen haften. Da ich sie vor meiner Abreise gewissenhaft säuberte gab es keine Probleme und ich steuerte für meine Übernachtung das Zentrum Aucklands an. In einem riesigen Hostel verbrachte ich eine unruhige und sehr kurze Nacht, plagte mich doch mein Sonnenbrand und ging es am nächsten Morgen gegen 6 Uhr zurück zum Flughafen. Nachdem ich den Großteil meines Gepäckes sicher und günstig zurückließ wird es nun nur mit Rucksack zwei Wochen auf die Südinsel gehen - der Flug nach Christchurch bei bestem Sommerwetter gab bereits einen tollen Ausblick auf die atemberaubende Landschaft, mich erfüllt Vorfreude pur!

Bilder folgen in spätestens 2 Wochen, da ich aktuell ohne Notebook reise. Sonnige Grüße von der Südhalbkugel in die Heimat :)